Mit einem Jin Shin Jyutsu Kollegen habe ich heute über das Thema Freiheit gesprochen.
Ich gebe zu, ich hatte zwischenzeitlich einen hohen Redeanteil.
Das Spannende ist:
Sein Thema (die 22) und mein Thema (aktuell beschäftige ich mich viel mit Rassismus und Feminismus) waren am Ende dasselbe.
Die 22 lehrt uns, wo auch immer wir sind, in Freiheit zu leben.
Dies meint nicht, dass ich jegliche Regeln in den Wind schlage und die totale Anarchie lebe*.
Es ist viel mehr ein bei mir sein und aus dem Vorhandenen schöpfen. Mich frei fühlen, meine eigenen Entscheidungen zu treffen, losgelöst von den äußeren Umständen. In gewissem Sinne entziehe ich meinem Umfeld die Macht über mich und entscheide selbst, baue mir mein Zuhause in mir selbst, wie ich es mir vorstelle.
Wie passen nun Rassismus und Feminismus dazu?
Im Grunde teilen die jeweilig Betroffenen das gleiche Leid:
„Ich werde in eine Kategorie gesteckt und kann mich nicht daraus befreien.“.
Frauen sind immer so, Menschen mit schwarzer Haut immer so.
Als Resultat bleiben Türen verschlossen und Leben ungelebt.
Und die 22?
Sie wird sicherlich nicht auf Knopfdruck alle -ismen dieser Welt abschaffen.
Wenn ich aber bei mir anfange und mich, in meinem Tempo, mit meiner Freiheit auseinandersetze...was kann da alles geschehen?
Wenn ich nicht mehr auf die Annahmen der Anderen höre, sondern meinem Inneren lausche. Höre, wo ich mich gut fühle. Ungutes abschüttle. Freie Schritte wage, ohne auf das „Das geht aber nicht“ der Welt zu hören.
Eine Freundin würde das Selfempowerment nennen.
Echte, tief empfundene Freiheit ist im Grunde genommen das Gleiche.
*Anarchie ist übrigens weit besser als ihr Ruf, wie eine Freundin mir neulich erklärte, die sich genauer als die meisten mit dem Thema beschäftigt hat. Das sprengt allerdings diesen Blogbeitrag :)